Ich bin Musiker und arbeite als Referent und Orgelsachverständiger im Bischöflich Münsterschen Offizialat, der kirchlichen Verwaltungsbehörde für den niedersächsischen Teil des Bistums Münster. Dort betreue ich in der Kirchenentwicklung den Fachbereich Musik.
An der Universität Vechta habe ich einen Lehrauftrag Orgel. Ich gehöre der Liturgie- sowie der Kirchenmusikkommission des Bischofs von Münster an, sitze im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Ämter und Referate für Kirchenmusik in Deutschland (AGÄR), bin Mitglied der Konferenz der Leiterinnen und Leiter kirchenmusikalischer Ausbildungsstätten in Deutschland (KdL), der Vereinigung der Orgelsachverständigen in Deutschland (Beirat für die Ausbildung), VOD, der Gesellschaft der Orgelfreunde (GDO) sowie der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTh). Ich engagiere mich nach wie vor für den Verein Kirchenmusik in St. Remigius Viersen e.V.
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Corona lunga
In den vergangenen Nächten hat mein sardischer Kollege Giovanni Solinas alle sechs Orgelsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy auf der Hauptorgel der Remigiuskirche eingespielt. Ein Kraftakt, der nur mit vielen Helfern möglich war (für manche Teile brauchten wir zwei Registranten, an jeder Seite des Spieltisches einen). Die Aufnahmen konnten nur in der Nacht stattfinden - zu groß ist der Lärmpegel rund um die Kirche tagsüber -, und wir benötigten neben Erfrischungsgetränken mehrere Kannen Kaffee als unvorhergesehene Hilfsmittel für alle. Das extrem heiße Wetter der vergangenen Zeit hat uns zudem manche plötzliche Verstimmung der in der Remigiusorgel zahlreich vertretenen Zungenstimmen beschert, so daß unsere Stimmeisen nie lange liegenblieben. Eine den konzentriert und zielgerichtet arbeitenden Giovanni sicherlich störende, aber nie aus dem Konzept bringende Unterbrechung.
Eindringlicher als andere während der CD-Aufnahme gemachten Photos gibt dieses Bild (© S. Ley) die spezifische Atmosphäre wieder: es entstand um drei Uhr nachts während einer Besprechungspause, angespannte Ruhe und fokussiertes Licht, dazu ein äußerst gelassener Techniker, Paolo Pastorino, so ruhig, daß ihn nicht mal die grotesk lange Belichtungszeit, die zur Erstellung dieses Bildes in der dunklen Kirche nötig war, verwackelt erscheinen läßt.
Die Stunden tagsüber wurden außer zum Kampf gegen Müdigkeit und Schlafmangel dazu genutzt, die nachts erstellten Aufnahmeteile kritisch durchzuhören und auf alle möglichen Fehler hin zu kontrollieren.
Neben hoffentlich gutem Tonmaterial bleibt die schöne Erinnerung an eine intensive und deutsch-englisch-italienisch-polyglotte Zeit, nicht ohne Mißverständnisse („Wie heißt der Ton?“ - „D, wie ‚Dora’“- „Aha, do!“), aber voller beglückender kultureller Begegnung.
Im nächsten Jahr wird Giovanni Solinas in einem Orgelkonzert seine CD vorstellen; ich werde es an dieser Stelle rechtzeitig ankündigen.
1. August 2015