Ich bin Musiker und arbeite als Referent und Orgelsachverständiger im Bischöflich Münsterschen Offizialat, der kirchlichen Verwaltungsbehörde für den niedersächsischen Teil des Bistums Münster. Dort betreue ich in der Kirchenentwicklung den Fachbereich Musik.
An der Universität Vechta habe ich einen Lehrauftrag Orgel. Ich gehöre der Liturgie- sowie der Kirchenmusikkommission des Bischofs von Münster an, sitze im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Ämter und Referate für Kirchenmusik in Deutschland (AGÄR), bin Mitglied der Konferenz der Leiterinnen und Leiter kirchenmusikalischer Ausbildungsstätten in Deutschland (KdL), der Vereinigung der Orgelsachverständigen in Deutschland (Beirat für die Ausbildung), VOD, der Gesellschaft der Orgelfreunde (GDO) sowie der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTh). Ich engagiere mich nach wie vor für den Verein Kirchenmusik in St. Remigius Viersen e.V.
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AΛΣ · IXH · XAN
Großartiges Oratorium
Eine ganz gefüllte Kirche und nicht enden wollender Applaus eines begeisterten Publikums waren der schönste Dank für alle Beteiligten an einer denkwürdigen Aufführung des Oratoriums „Paulus” von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Der Kirchenchor „Cäcilia” an St. Remigius, die Kantorei der ev. Kreuzkirche und die Kurrende Viersen bildeten im Altarraum von St. Remigius eine stattliche Chorgemeinschaft, die sich – abgesehen von einigen zu zaghaften Einsätzen – als überaus sattelfest und homogen erwies. Den prachtvollen Mendelssohn’schen Chorsätzen verlieh sie spannungsvolle, beeindruckende Strahlkraft, wusste aber auch reich dynamisch zu differenzieren.
Ebenbürtiger Partner war ihr das „Sinfonische Collegium Essen,” ein Orchester, das in allen Gruppierungen Exzellentes leistete, darüber hinaus sich auch in der Begleitfunktion von Chor und Solisten bestens bewährte. Bei Letzteren hatte Anja Dewey den umfangreichsten Part zu bewältigen. Ihr intonationssicherer Sopran wirkt wie ein silbrig glänzender Faden, ist aber für romantische Musik zu eindimensional. Das mag bei den Rezitativen noch angehen, doch den ariosen Teilen (z. B. „Lasset uns singen von der Gnade des Herrn”) hätte ein Mehr an Ton– und Gestaltungsintensität gut getan. Da agierte Volker Mertens völlig anders: Sonore, makellos geführte Bassfülle verband er mit einer breit gefächerten Ausdrucksskala. Mit gut fokussiertem tenoralen Schmelz (für „Sei getreu bis in den Tod” allerdings ein wenig zu schmal) gefiel Andreas Fischer. Ellen Dauben, Alt, gestaltete ausdrucksvoll und stilgerecht ihre Rezitative und Ariosi. Spiritus rector war Thorsten Konigorski. Er leitete souverän und wusste den umfangreichen Klangkörper präzise zusammenzuhalten, er hatte das umfangreiche Werk hörbar und sichtbar verinnerlicht. An der Orgel saß Daniel Plöhn von der evangelischen Schwesterngemeinde (sic!). Er hatte nicht nur seine Kantorei beigesteuert, er hatte auch korrepetierend die Erarbeitung dieses großartigen Oratoriums begleitet.
Kritik zu Mendelssohns „Paulus” — Rheinische Post vom 13. Oktober 2004.
7. Februar 2013