Thorsten Konigorski

Ich bin Mu­si­ker und ar­bei­te als Re­fe­rent und Or­gel­sach­ver­stän­di­ger im Bi­schöf­lich Müns­ter­schen Of­fi­zia­lat, der kirch­li­chen Ver­wal­tungs­be­hör­de für den nie­der­säch­sisch­en Teil des Bis­tums Müns­ter. Dort be­treue ich in der Kir­chen­ent­wick­lung den Fach­be­reich Mu­sik.

An der Uni­ver­si­tät Vech­ta ha­be ich ei­nen Lehr­auf­trag Or­gel. Ich ge­hö­re der Li­tur­gie- so­wie der Kir­chen­mu­sik­kom­mis­si­on des Bi­schofs von Mün­ster an, sit­ze im Vor­stand der Ar­beits­ge­meinschaft der Äm­ter und Re­fe­ra­te für Kir­chen­mu­sik in Deutsch­land (AGÄR), bin Mit­glied der Kon­fe­renz der Lei­ter­in­nen und Lei­ter kir­chen­mu­si­ka­lisch­er Aus­bil­dungs­stät­ten in Deutsch­land (KdL), der Ver­ei­ni­gung der Or­gel­sach­verstän­di­gen in Deutsch­land (Be­irat für die Aus­bildung), VOD, der Ge­sell­schaft der Or­gel­freun­de (GDO) so­wie der Ge­sell­schaft für Mu­sik­theo­rie (GMTh). Ich en­ga­gie­re mich nach wie vor für den Ver­ein Kir­chen­mus­ik in St. Re­mi­gi­us Vier­sen e.V.

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Die­se Sei­te exis­tiert seit 2006 und hat­te seit­her un­ter­schied­li­che In­ten­tio­nen, Er­schei­nungs­bil­der und wur­de mit un­ter­schied­li­chen Con­tent-Ma­nage­ment-Sys­te­men be­trie­ben. Sie er­leb­te auch län­gere Pau­sen­zei­ten. Da­her rüh­ren Un­voll­stän­dig­keit und He­te­ro­ge­ni­tät der über die Such­fun­kti­on zu­gäng­li­chen Sei­ten­er­geb­nis­se.

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Ein maßstäblicher Messias

Der „Messias“ von Händel gehört sicherlich zu den beliebtesten und am häufigsten aufgeführten Oratorien. Ebenso vielfältig (und manchmal wenig nachvollziehbar) sind die diversen Interpretationen. Eine besonders geglückte Wiedergabe hingegen gelang der Chorgemeinschaft „Cäcilia, St. Remigius“ – „Evangelische Kantorei Viersen“ im Verein mit dem „Sinfonischen Collegium Essen“ und ausgezeichneten Solisten in der lückenlos besetzten Remigiuskirche.

Der evangelische Kantor Daniel Plöhn und Remigius-Kantor Thorsten Konigorski hatten sich bei der Probenarbeit darauf verständigt, ihr Augenmerk auf dynamische Vielfalt, klare Artikulation, deutliche Deklamation und – selbst im Forte – größtmögliche Durchsichtigkeit zu legen. Die engagierten Choristen setzten diese intensiven Probemühen vorbildlich um und überzeugten sowohl in den jubilierenden als auch in den ernsten Chorsätzen.

Darüber hinaus verstanden sie es – bei untadeliger Intonation – das zahlenmäßige Ungleichgewicht zwischen Sopran und Alt einerseits sowie Tenor und Bass andererseits, geschickt auszugleichen. Aufmerksam folgten sie dem souveränen, motivierenden und sängerfreundlichen Dirigat Konigorskis. Ein Orchester, auf das sich alle blind verlassen konnten, ist das „Sinfonische Collegium“. Abgesehen von allzuviel Tonintensität der 1. Geigen an Fortestellen gefielen alle Instrumentengruppen bestens. Die einschmeichelnde „Pifa“, die Hirtenmusik, geriet unter den kundigen Händen der Streicher zum Juwel. Ein Sonderlob auch den trefflichen Trompeten. Daniel Plöhn an der Chororgel und Martin Hönig am Cembalo komplettierten das Instrumentarium.

Volker Mertens hatte durch seine fesselnde Interpretation die Sympathien der Zuhörer sofort auf seiner Seite. Seinem leuchtenden Bass-Bariton stehen vom lyrischen Piano bis zum fast martialischen Ausbruch alle Facetten zu Gebote. Nicht weniger überzeugte Walter Drees, der mit warm getöntem, ausdrucksstarkem Tenor ergreifend zu interpretieren wusste. Auch Louise Rijs, deren voluminöser Alt nicht immer ruhig geführt war, gewann durch ihre intensive Gestaltungskraft. Überdies beherrscht sie famos die barocke Verzierungstechnik.

Dem Vernehmen nach war Sopranistin Anja Dewey stark erkältet. Umso mehr ist ihre höhensichere und stimmtechnisch einwandfreie Leistung zu würdigen. Gewisse Interpretationsdefizite sind dann allemal zu entschuldigen. Nach mehr als zwei Stunden Aufführungszeit fragte man sich, wo denn die Zeit geblieben sei. Ein schöneres Kompliment ist den Akteuren kaum zu machen.

Zur Aufführung Händels „Messias” — Rheinische Post vom 07. April 2009.

4. Februar 2013