Ich bin Musiker und arbeite als Referent und Orgelsachverständiger im Bischöflich Münsterschen Offizialat, der kirchlichen Verwaltungsbehörde für den niedersächsischen Teil des Bistums Münster. Dort betreue ich in der Kirchenentwicklung den Fachbereich Musik.
Zuvor war ich zwanzig Jahre Lang als Kantor in St. Remigius, Viersen am Niederrhein tätig.
Im Rahmen eines Lehrauftrags unterrichte ich Kirchenmusik und Orgel an der Universität Vechta.
Ich gehöre der Liturgie- sowie der Kirchenmusikkommission des Bischofs von Münster an, sitze im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Ämter und Referate für Kirchenmusik in Deutschland (AGÄR), bin Mitglied der Konferenz der Leiterinnen und Leiter kirchenmusikalischer Ausbildungsstätten in Deutschland (KdL), der Vereinigung der Orgelsachverständigen in Deutschland (Beirat für die Ausbildung), VOD, der Gesellschaft der Orgelfreunde (GDO) sowie der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTh). Ich engagiere mich nach wie vor für den Verein Kirchenmusik in St. Remigius Viersen e.V.
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Samstag, 15. März 2025
Kirchenmusiktag Nord-West 2025
Katholische Akademie Stapelfeld
Stapelfelder Kirchstraße 13
49661 Cloppenburg-Stapelfeld
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Beeindruckend: Johannespassion
Der Kirchenchor Cäcilia, die Kurrende Viersen, das Sinfonische Collegium Essen und Solisten begeisterten die Zuhörer am Palmsonntag.
Johann Sebastian Bachs immer wieder mitreißende Johannespassion aufzuführen, ist kein leichtes Unterfangen. Da ist intensive Probenarbeit erforderlich und einiges an organisatorischen Schwierigkeiten zu bewältigen. Um so mehr dürfen sich die Verantwortlichen freuen, dass am Palmsonntag in der Kirche St. Remigius eine beeindruckende Aufführung gelang.
Die Zuhörer konnten sich davon überzeugen, dass Kantor Thorsten Konigorski eine gute Chorarbeit leistet. Der Kirchenchor Cäcilia und die Kurrende Viersen erwiesen sich gemeinsam als leistungsstarker Oratorienchor. Fast beängstigend klangen die Chöre wie „Kreuzige, kreuzige“, in denen Bach einem wütenden Mob musikalischen Ausdruck verleiht. Vital ging es zur Sache, wenn der Rock des Gekreuzigten verlost werden sollte („Lasset uns den nicht zerteilen“).
Differenziert gestaltete Konigorski die Choräle. Einige nahm er frisch und zügig - nach dem Vorbild eines nicht schleppenden Gemeindegesanges. Bei anderen betonte er das lyrische Element und entschied sich für langsame Tempi und Ritardandi. Bei einigen Chören, etwa dem Schlusschoral, wurde durch abwechslungsreiche Artikulation das dramatische Element hervorgehoben.
Viel Dramatik steckte auch im Vortrag des Tenors Mark Heines, der sich als vorzüglicher Evangelist erwies. Er verfügt nicht nur über beachtliche Strahlkraft und (Höhen-) Sicherheit als Sänger. Er trägt seine Botschaft als Rezitator vor, der spannend zu erzählen versteht.
Über seiner herausragenden Leistung dürfen die weiteren Solisten nicht vergessen werden, die ebenfalls mit guten Leistungen aufwarteten. Die Freunde und Feinde von Jesus wie Petrus, Judas und Pilatus waren bei Volker Mertens bestens aufgehoben. Fabio Lesuisse als Christus-Bass, Boris Pohlmann als Arien-Tenor und Magdalena Kalinowska (Sopran) gefielen ebenfalls. Esther Borghorst sang mit einem ausdrucksvollen Alt, hatte es allerdings schwer gegen die zu laut spielenden Holzbläser.
Hiervon abgesehen darf aber festgehalten werden, dass das Orchester, das Sinfonische Collegium Essen, mit sehr guten Musikern besetzt war. Problemlos integrierten sich die beiden einheimischen Instrumentalisten, Daniel Plöhn (Orgel) und Lutz Heiwolt (Gambe). Thorsten Konigorski hatte Bachs Meisterwerk nicht nur gewissenhaft einstudiert. Er bewährte sich auch als umsichtiger Gesamtleiter.
Herzlicher Beifall erkannte die Qualität der Aufführung und die große Leistung aller Beteiligten an.
RP-Kritik von Dr. Gert Holtmeyer (Orginal)
22. März 2016