Ich bin Musiker und arbeite im Bischöflich Münsterschen Offizialat, der kirchlichen Verwaltungsbehörde für den niedersächsischen Teil des Bistums Münster, der sich vom Ort Damme im Süden über Oldenburg und Wilhelmshaven bis zur Insel Wangerooge in der Nordsee erstreckt. Dort betreue ich als Kirchenmusikdirektor in der Kirchenentwicklung den Fachbereich Musik.
Das Offizialat unterstützt die Pfarreien durch eine qualifizierte Orgelsachberatung, die ich als zertifizierter Orgelsachverständiger organisiere. Neben der Beratung streben mein Kollege Dr. Gabriel Isenberg und ich ein möglichst vollständiges Bild der Orgellandschaft des Offizialatsbezirks an, das wir – in digitaler Fortführung zu Fritz Schilds für den katholischen Bereich nur als Konzeption vorliegendem Orgelatlas – auf der Webseite „Orgeln im Oldenburger Land“ dokumentieren.
Ich habe Lehraufträge an der Universität Vechta und unterrichte an den dort zur Verfügung stehenden Orgeln in Musiksaal und Aula. Bisweilen trifft sich meine Orgelklasse auch in der Propsteikirche oder in der „Klosterkirche“ genannten Simultankirche am Franziskanerplatz in Vechta. Dort befindet sich eine Orgel des exzellenten Orgelbauers Gerald Woehl – genau wie in der Remigiuskirche in Viersen, in der ich zwanzig Jahre lang Kantor war. In der Uni findet auch der Gruppenunterricht der kirchenmusikalischen C-Ausbildung unter meiner Leitung statt. Dozentinnen und Dozenten hierbei sind die Dekanatskantorinnen und -kantoren aus den Pfarreien des Offizialatsbezirks.
Ich bin Teil der Liturgie- sowie der Kirchenmusikkommission des Bischofs von Münster, sitze im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Ämter und Referate für Kirchenmusik in Deutschland, bin Mitglied der Konferenz der LeiterInnen kirchenmusikalischer Ausbildungsstätten in Deutschland, der Vereinigung der Orgelsachverständigen in Deutschland (Beirat für die Ausbildung), der Gesellschaft der Orgelfreunde sowie der Gesellschaft für Musiktheorie. Ich engagiere mich nach wie vor für den Verein Kirchenmusik in St. Remigius Viersen e.V.
Thorsten Konigorski
November 2024
Bereits im letzten Jahr sang Marlo Grosshardt ein letztes Liebeslied; er hob das Glas mit den Worten: „Ja lass uns trinken, auf dass es bald vorbei ist / Und lass uns saufen, auf das was nicht mehr kommt / Wir haben den Karren mit Vollgas an die Wand gefahren / Und was noch steht, wird von uns bald zerbombt“ und stellt fest: „Ich glaub es könnte vieles leichter sein / Wär ich vom Untergang der Welt nicht so empört“. Nachvollziehbar.
Marlo Grosshardt ist gerade mal so alt wie meine Töchter. Er schreibt wir, später gar ich. Das beeindruckt und hinterlässt bei mir altem weißen Mann natürlich Spuren. Und nicht nur, weil Grosshardt fortfährt: „wenn es irgendein' Unterschied macht, würd' ich jedes Liebeslied spielen“ , bin ich geneigt, einfach mitzusingen.
„Was bin ich für ein Mensch, dass ich hier noch Liebeslieder sing?“ Kommt, ihr Töchter, „wir steigen noch auf Dächer…“
— 15. November 2024