Ich bin Musiker und arbeite im Bischöflich Münsterschen Offizialat, der kirchlichen Verwaltungsbehörde für den niedersächsischen Teil des Bistums Münster, der sich vom Ort Damme im Süden über Oldenburg und Wilhelmshaven bis zur Insel Wangerooge in der Nordsee erstreckt. Dort betreue ich als Kirchenmusikdirektor in der Kirchenentwicklung den Fachbereich Musik.
Das Offizialat unterstützt die Pfarreien durch eine qualifizierte Orgelsachberatung, die ich als zertifizierter Orgelsachverständiger organisiere. Neben der Beratung streben mein Kollege Dr. Gabriel Isenberg und ich ein möglichst vollständiges Bild der Orgellandschaft des Offizialatsbezirks an, das wir – in digitaler Fortführung zu Fritz Schilds für den katholischen Bereich nur als Konzeption vorliegendem Orgelatlas – auf der Webseite „Orgeln im Oldenburger Land“ dokumentieren.
Ich habe Lehraufträge an der Universität Vechta und unterrichte an den dort zur Verfügung stehenden Orgeln in Musiksaal und Aula. Bisweilen trifft sich meine Orgelklasse auch in der Propsteikirche oder in der „Klosterkirche“ genannten Simultankirche am Franziskanerplatz in Vechta. Dort befindet sich eine Orgel des exzellenten Orgelbauers Gerald Woehl – genau wie in der Remigiuskirche in Viersen, in der ich zwanzig Jahre lang Kantor war. In der Uni findet auch der Gruppenunterricht der kirchenmusikalischen C-Ausbildung unter meiner Leitung statt. Dozentinnen und Dozenten hierbei sind die Dekanatskantorinnen und -kantoren aus den Pfarreien des Offizialatsbezirks.
Ich bin Teil der Liturgie- sowie der Kirchenmusikkommission des Bischofs von Münster, sitze im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Ämter und Referate für Kirchenmusik in Deutschland, bin Mitglied der Konferenz der LeiterInnen kirchenmusikalischer Ausbildungsstätten in Deutschland, der Vereinigung der Orgelsachverständigen in Deutschland (Beirat für die Ausbildung), der Gesellschaft der Orgelfreunde sowie der Gesellschaft für Musiktheorie. Ich engagiere mich nach wie vor für den Verein Kirchenmusik in St. Remigius Viersen e.V.
Thorsten Konigorski
Tagesnotizen 08.02.2018
Die Remigiuskirche wird zur Renovierung – anders als bisher geplant – doch in diesem Jahr schon geschlossen werden. Daher ist die geplante Konzertreihe im Wesentlichen obsolet: allein die Konzerte am 18. Februar (s.u.) und Palmsonntag werden wie geplant stattfinden können. Ich bin derzeit dabei, für die anderen Konzerte neue Termine zu finden und werde diese rechtzeitig mitteilen.
Gestern hat der Orgelbauer Martin Scholz ein Harmonium in die Kirche geschafft, auf dem ich am Sonntag nächste Woche zusammen mit Angela Froemer, Sopran, und Veit Scholz, Fagott, konzertieren werde. Nun … beim Üben auf dem Instrument erschließt sich mir gleichermaßen die Faszination, die dieses Instrument zur Entstehungs- und Blütezeit auf die Zeitgenossen ausübte, als auch die Gründe für den Untergang. Eine interessante Klanglichkeit, auch und gerade in der Kombination mit Fagott und Gesang bietet es in jedem Fall.
Die Ankündigung des Konzerts (Plakat) wurde von dem Magdeburger Domorganisten Barry Jordan trocken und nicht weniger augenzwinkernd mit „Ich liebe Purcells Musik für Harmonium sehr“ kommentiert, natürlich wissend, daß es diese gar nicht gibt. Er konnte nicht ahnen, daß ich bei diesem Konzert alle der alten Musik zuzurechnenden Stücke selbstverständlich mit der Klop-Truhenorgel und nicht mit dem Harmonium begleiten werde. Dennoch wird es – ganz ohne Werktreuemassaker – natürlich Stücke im Konzert geben, die ursprünglich nicht für Harmonium gedacht waren. Ich halte auch einen kreativen Umgang damit für möglich und sogar historisch legitimiert.
8. Februar 2018