Thorsten Konigorski

Ich bin Mu­si­ker und ar­bei­te als Re­fe­rent und Or­gel­sach­ver­stän­di­ger im Bi­schöf­lich Müns­ter­schen Of­fi­zia­lat, der kirch­li­chen Ver­wal­tungs­be­hör­de für den nie­der­säch­sisch­en Teil des Bis­tums Müns­ter. Dort be­treue ich in der Kir­chen­ent­wick­lung den Fach­be­reich Mu­sik.

An der Uni­ver­si­tät Vech­ta ha­be ich ei­nen Lehr­auf­trag Or­gel. Ich ge­hö­re der Li­tur­gie- so­wie der Kir­chen­mu­sik­kom­mis­si­on des Bi­schofs von Mün­ster an, sit­ze im Vor­stand der Ar­beits­ge­meinschaft der Äm­ter und Re­fe­ra­te für Kir­chen­mu­sik in Deutsch­land (AGÄR), bin Mit­glied der Kon­fe­renz der Lei­ter­in­nen und Lei­ter kir­chen­mu­si­ka­lisch­er Aus­bil­dungs­stät­ten in Deutsch­land (KdL), der Ver­ei­ni­gung der Or­gel­sach­verstän­di­gen in Deutsch­land (Be­irat für die Aus­bildung), VOD, der Ge­sell­schaft der Or­gel­freun­de (GDO) so­wie der Ge­sell­schaft für Mu­sik­theo­rie (GMTh). Ich en­ga­gie­re mich nach wie vor für den Ver­ein Kir­chen­mus­ik in St. Re­mi­gi­us Vier­sen e.V.

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Die­se Sei­te exis­tiert seit 2006 und hat­te seit­her un­ter­schied­li­che In­ten­tio­nen, Er­schei­nungs­bil­der und wur­de mit un­ter­schied­li­chen Con­tent-Ma­nage­ment-Sys­te­men be­trie­ben. Sie er­leb­te auch län­gere Pau­sen­zei­ten. Da­her rüh­ren Un­voll­stän­dig­keit und He­te­ro­ge­ni­tät der über die Such­fun­kti­on zu­gäng­li­chen Sei­ten­er­geb­nis­se.

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Gesungene Ökumene in Viersen

Karin und Stephan Klaue für die ev. Kantorei der Kreuzkirche:

1. Der Prolog:

Die Nachricht im Frühjahr 2010: Thorsten Konigorski will die Matthäuspassion von J.S. Bach mit dem Kirchenchor von St. Remigius, der Kurrende Viersen, dem Kinderchor an St. Ulrich in Dülken (Michael Decker) und mit unserer Ev. Kantorei am Palmsonntag 2011 in der Remigiuskirche aufführen. Die Finanzierung durch die katholische Gemeinde scheint gesichert.

2. Die Skepsis:

Werden wir das Pensum aufnehmen und einüben können, werden wir die Monumentalität und Symbolik dieses Werkes begreifen und ausschöpfen?

Thorsten Konigorski: „Eine Matthäuspassion macht man nur einmal!” Also ran!

3. Die Vorbereitungen:

12 Monate lang proben die Chöre einzeln, später gemeinsam die schwierigen Gesangspassagen. In den Chorferien üben zusätzlich einige von uns in kleinen Gruppen zu Hause die problematischen und unsicheren Takte.

4. Die Verwirklichung:

Die ev. Kantorei unter Daniel Plöhn übernimmt in den bis zu 9-stimmigen Chören den Part des Chores II. Das sind vor allem in Noten gesetzte Zwischenrufe von aufgebrachten, zweifelnden und trauernden Menschen der Passionsgeschichte.

Die Gesamtleitung liegt in den Händen von Thorsten Konigorski.

5. Die Entdeckungen:

Während der Proben wird uns das ganze Ausmaß des Werkes bewusst - beispielsweise der schlichte Cantus Firmus der Dülkener Kinderstimmen im Eingangschor, der Staccato-Klänge beim „Tropfen der Zähren” in einer Alt-Arie, die tröstlichen Worte des zweiten Chores „So schlafen unsere Sünden ein” (Konigorski: „Der Kern der Passion!”), das Klage-Duett der Solistinnen — schroff unterbrochen vom aufgeregten Volk „Lasst ihn, bindet nicht”, die alten Choralsätze als Sinnbild für Gemeinde, jeder von ihnen ein Ruhe bringender, musikalischer Edelstein.

So viel gäbe es aufzuzählen. Dazu die Wunder der Rezitative. Und nicht zuletzt Herr Konigorski, der uns mit seinem Enthusiasmus, seiner weichen Strenge und seinen tiefgläubigen Textauslegungen immer wieder anstachelt...

6. Das Konzert:

Das Orchester führt uns in andere Welten. Der Evangelist treibt uns mit seiner intensiven Gestaltung an. (Leider haben ihn wohl nicht alle Zuhörer so gut hören können wie wir.) Die Solisten singen beseelt und engagiert. Die Orgelspieler Michael Decker und Daniel Plöhn setzen zuverlässige Akzente. „Wir setzen uns mit Tränen nieder”, der Schlußchor, bei dem die Kehle eng wird. Nein, (noch) keine Tränen! Der aufrüttelnde Oboen-Misston, der versöhnliche Schluss-Akkord, die Sekunden-Ruhe danach...

7. Und wir? Im Rückblick:

Während der Gesamt-Probentage wurden wir im Remigius-Haus regelrecht verwöhnt: Kaffee, selbstgebackener Kuchen und handgefertigte Suppen stärkten und sättigten uns. Musikalische Ökumene zwischen Kantoren, Sängern, zwischen Musikern und Solisten hat uns alle beflügelt und dieses Meisterwerk des thürisch-sächsichen Bach nahe gebracht und Jesu Pein, die unser aller Pein - auch in diesen Tagen - ist, wieder bewusst gemacht. Gibt es eine bessere Verkündigung?

10. Februar 2013