Thorsten Konigorski

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Kevelaer

Von einem Besuch aus Kleve kommend, öffnet sich heute ein Zeitfenster für einen Abstecher in meine niederrheinische Heimatstadt mit ihrem doch recht ikonischen Kapellenplatz. Eine Weile spaziere ich in der Innenstadt umher. Die Stadt verändert sich - nicht ohne sich auf merkwürdige Weise treu zu bleiben. Es ist kälter, als ich bei meinem Aufbruch gedacht habe.

In der pittoresken Kulisse erscheint mir das örtliche Selbstverständnis völlig ungebrochen. Erstaunlich. Wenn Tradition ein auf Inhalte bezogener Prozess ist, könnte sie auch äußere Diskontinuität einschließen oder sogar erfordern. Keine wirklich konsensfähige These, befürchte ich.

In einem Café tauche ich in Erinnerungen ab, die in mir die ganze in doppelter Hinsicht ambivalente niederrheinische Spannbreite von bedrückender gesellschaftlicher Enge bei gleichzeitig befreiender landschaftlicher Weite auf der einen bis zu einer einem aufrechten Interesse entspringenden Empathie in letztlich karger umgebender Natur auf der anderen Seite hervorrufen.

Ich verlasse Café und Ort innerlich hannsdieterhüschend (Ich sitze in Cafés herum / und denke an Vergangenheiten / Ich zieh den Hut und grüße stumm / die Träumer und die Todgeweihten).

Thorsten Konigorski · Vechta · 0170 7975575 · Impressum